Der Bentheimer Wald ist einer der wahrscheinlich ältesten Waldböden Deutschlands. Seit jeher nutzt der Mensch den Wald zur Ernährung seiner Tiere. Seit 2012 betreut der Tierpark Nordhorn als regionales Arten- und Naturschutzzentrum in der Obergrafschaft den „Hute- und Schneitelwald“. Auf 26 ha wurde die alte Kulturform der Waldweide wieder erlebbar gemacht und damit dieser überaus wertvolle Reliktwald vor seinem natürlich Untergang bewahrt. Die frühere Nutzungsform der Waldweide wird durch die Tiere des Nordhorner Tierparks wieder neu betrieben. Gallowayrinder, Niederländische Landziegen und Bentheimer Schafe verrichten wie in den vergangenen Jahrhunderten die Arbeit vor Ort und schaffen einen einzigartigen Natur- und Kulturraum.

Die Regionalgruppe Nord-West traf sich zu ihrem Sommertreffen hier in der Grafschaft Bentheim zu einer geführten Tour durch diese wieder entstandene Waldweide. Wie intensiv der Wald in den vergangenen Jahrhunderten genutzt wurde, belegen Zahlen wonach zum Beispiel im Jahre 1885 nachweislich über 8 Monate 900 Kühe und 1200 Schafe in den Wald getrieben wurden. Im 16 Jahrhundert wurden zur Eichelmast über 3500 Schweine in den Wald getrieben. Die einzigartige Kombination aus Eichelmast (Huteeichen) und der Futtergewinnung durch Laubvermehrung (Schneitelhainbuchen) wurde nur an wenigen Stellen in Europa in dieser Form durchgeführt. Die aktive Nutzung dieser Art der Waldwirtschaft ist heutzutage einmalig. Der Hutewald ist ein überaus interessantes Projekt, den man sich auf den zwei Wanderwegen durch das Gebiet selber erschließen kann.

Zu unserer traditionellen Kaffeetafel ging es dann noch mal weiter zur Hofkäserei von Dirk Dennemann in Samern. Hier wird die Milch der hofeigenen Ziegen sowie Kuhmilch zu feinstem Joghurt und Käse verarbeitet. Während Dirk uns über seinen Hof und die Ziegen informierte konnten die Teilnehmer die verschiedenen Käsesorten verkosten.

Wir bedanken uns beim Tierpark Nordhorn und Dirk Dennemann für diesen informativen Nachmittag.